Einen eigenen Onlineshop aufbauen, selbst kreierte T-Shirts verkaufen und beides zusammen als ortsunabhängiges Business betreiben? Das geht! In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du selbst mit wenig Startkapital über Shopify und Print on Demand ein nachhaltiges Shirt-Business aufbauen und zum E-Commerce-Unternehmer werden kannst. 

Heute möchte ich dir gleich mehrere Bereiche aus dem Online-Business vorstellen, die hier zu einem Geschäftsmodell kombiniert werden. Es geht um das sogenannte T-Shirt-Business, um Print on Demand und Dropshipping. Zusammengefasst ergibt sich daraus ein smartes E-Commerce-Unternehmen, das so aufgesetzt ist, dass es ortsunabhängig betrieben werden kann. 

Den Onlinehandel selbst habe ich am Beispiel von Amazon FBA bereits ausführlich vorgestellt. Beim Shopify Print on Demand (den Namen habe ich mir übrigens ausgedacht, da es keine einheitliche Bezeichnung gibt), geht es auch um ein smartes E-Commerce-Konzept, aber auf eine ganz andere Art. 

Die Kurzform sieht so aus:

Wir gestalten Merchandise Produkte wie T-Shirts, Tassen & Co. für eine beliebige Zielgruppe, verkaufe sie über einen eigenen Shopify-Shop und lassen sie anschließend von einem externen POD-Dienstleister bedrucken und an den Kunden versenden. Wie das genau funktioniert, zeige ich später im Detail. Vorher aber noch ein paar Hintergründe zum Thema Dropshipping und dem T-Shirt-Business allgemein, um eine Grundlage zu schaffen.

(Wenn du bereits Erfahrungen im POD- und Merch-Bereich hast, kannst du die nächsten Abschnitte auch überspringen.)

Was ist Dropshipping?

Zuallererst sollten wir einmal klären, was Dropshipping überhaupt ist.

Dropshipping ist eigentlich nur ein moderner Begriff für ein sogenanntes Streckengeschäft. Der Dropshipper bzw. Shopbetreiber bietet hierbei in seinem Shop Produkte an, die er selbst nicht auf Lager hat. Erfolgt nun eine Bestellung, gibt er diese (meist automatisiert) an einen Großhändler weiter, der diese dann an den Endkunden versendet. Der Shopbetreiber selbst kommt dabei nicht mit der Ware in Berührung, sondern verdient als Zwischenhändler an der Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis.

Eigentlich ist Dropshipping also eher eine Fulfillment-Methode. Mit dem richtigen Setup, kann daraus aber auch ein eigenes Online-Business werden, das zudem sehr stark automatisiert werden kann.

Dropshipping ist aber auch ein Thema, bei dem die Meinungen stark auseinandergehen. Den negativen Ruf bekam dieses Geschäftsmodell vor allem durch etliche Shops bzw. Händler, die Chinaware zu erhöhten Preisen und mit wochenlangen Lieferzeiten an Endkunden verkaufen, ohne, dass sie hierbei überhaupt einmal die Qualität geprüft haben. Mit anderen Worten: Viele wissen gar nicht, was sie eigentlich verkaufen. 

Ein kurzes Beispiel – so wird Dropshipping für den Verkauf von China-Waren genutzt: Produkte von Aliexpress werden automatisiert über eine App wie Oberlo in einen (Shopify-)Onlineshop geladen. Über Facebook-Werbeanzeigen werden nun passende Endkunden targetiert. Erfolgt dann ein Kauf über den Shop, wird die Order automatisiert an den Aliexpress-Händler übergeben, der die bestellten Produkte anschließend an den Endkunden versendet. Lieferzeit: Rund 4 Wochen. Auf Zoll, Einfuhrumsatzsteuern und haufenweise Plastikverpackung, über die sich der Kunde am Ende wundert, will ich hier gar nicht weiter eingehen.

Solche Negativbeispiele wurde auch immer wieder von Online-Magazinen aufgegriffen, sodass das Dropshipping nun mit einem negativen Ruf in der Öffentlichkeit zu Kämpfen hat. 

Aber es gibt auch andere Einsatzzwecke…

Smartes Dropshipping: T-Shirts und Print on Demand

Wie du siehst, stehe ich dem Dropshipping-Geschäftsmodell ebenfalls sehr kritisch gegenüber. Aber Dropshipping birgt noch deutlich mehr Möglichkeiten, als den Verkauf von Billigwaren aus Fernost. Richtig aufgesetzt, kannst du damit sogar ein nachhaltiges Business aufbauen, das zudem noch Ressourcen schont – zum Beispiel mit dem Verkauf von T-Shirts und anderen Merch-Produkten über Print on Demand

T-Shirts verkaufen online

Was ist Print on Demand?

Print on Demand (POD) bedeutet so viel wie Druck auf Nachfrage. Gemeint ist damit ein Prozess, der dir als (Neu-)Unternehmer erlaubt, Produkte zum Verkauf anzubieten, die noch nicht verkaufsfertig hergestellt wurden und die du zudem nicht selbst produzieren bzw. lagern oder versenden musst. Erst nach erfolgter Bestellung beginnt die Herstellung. Diese Art der Produktion hat enorme Vorteil (dazu gleich mehr). Durch Print on Demand eröffnen sich daher viele neue Möglichkeiten, die es so vor wenigen Jahren noch nicht gab.

Beispiele für POD-Einsatzzwecke

Nachfolgend zwei bekannte Beispiele für die Einsatzzwecke von Print on Demand:

  • Über Amazons Service Kindle Direct Publishing (KDP) haben Indie-Autoren die Möglichkeit, ihre Werke als E-Books und auch Taschenbücher direkt auf Amazon zu veröffentlichen und dadurch Millionen potenzieller Kunden zu erreichen. Die Print-Version des Buches wird dabei erst nach Bestellung des Kunden produziert. Ich nutze den Service selbst seit Jahren für meine Bücher.
  • Plattformen wie Merch by Amazon (MBA) oder Spreadshirt erlauben es Kreativen, eigene Merch-Produkte zu gestalten und über ihre Marktplätze zu verkaufen, ohne diese selbst vorzuproduzieren und zu lagern. Auch diese Produkte werden erst bedruckt, sobald eine Bestellung eingeht.

Die Methoden von Print on Demand und Dropshipping gehen bei diesen Beispielen und vielen weiteren Einsatzmöglichkeiten oft reibungslos ineinander über. Mittlerweile wird auch häufiger der Begriff Print-Fulfillment verwendent, der recht gut die genutzte Dienstleistung beschreibt: Print und Fulfillment. Egal ob es um Bücher oder Merch geht – du erstellst oder gestaltest ein Produkt, aber produziert bzw. gedruckt wird es erst, wenn ein Kunde bestellt (on demand). Anschließend versendet Amazon bzw. ein anderer Großhändler das Produkt an den Kunden – hier beginnt dann das Dropshipping bzw. Fulfillment. 

Vorteile von Print on Demand

Wer Print on Demand für sein Business nutzt, hat einige Vorteile. Dies sind die wichtigsten:

  • Überproduktionen werden vermieden und dadurch Ressourcen geschont.
  • Es muss nichts vorproduziert werden, wodurch Risiken und Kosten stark minimiert oder auch ganz ausgeschaltet werden können.
  • Einstiegshürden für neue Unternehmungen und Projekte sind gering.
  • Der Versand an den Endkunden erfolgt direkt durch den POD-Dienst.
  • Lagerhaltungen und die damit verbundenen Kosten entfallen für dich als Shopbetreiber, Autor oder Unternehmer.
  • Die Auswahl an POD-Anbietern und Produkten wächst unaufhaltsam.

POD bietet somit auch für junge Gründer gute Chance, ohne großes finanzielles Risiko erste unternehmerische Schritte zu gehen. So ziemlich jeder kann POD für eigene Ideen und Projekte nutzen. Du musst nicht erst ein hohes Startkapital aufbringen oder Geschäftskontakte knüpfen. Bestehende Plattformen machen den Start in ein eigenes Business möglich und einfach.

Vor allem im Merch-Bereich ist durch die geringen Einstiegshürden in den letzten Jahren ein regelrechter Hype um das sogenannte T-Shirt-Business entstanden. Doch was macht dieses Geschäftsmodell eigentlich so interessant? Dazu mehr in den nachfolgenden Abschnitten.

Das Geschäftsmodell T-Shirt-Business

Wie zuvor bereits erwähnt, wird POD immer häufiger auch für Merch-Artikel genutzt. Diverse Kampagnen- und Marktplatz-Portale machen einen Start in dieses Business-Modell besonders einfach und daher gerade für Einsteiger attraktiv.

Wer hatte nicht schon einmal die Idee, ein eigenes Produkt zu entwerfen oder mit selbst kreierten Shirts herumzulaufen? Und wie genial wäre es, wenn auch andere diese Designa toll fänden und sie sogar kaufen würden? – Vielleicht sogar in einem eigenen Onlineshop… 

Hast du solche Gedanken auch schon einmal gehabt? Perfekt, dann bist du ja hier genau richtig!

Vielleicht denkst du aber auch: Es gibt doch schon unzählige Anbieter, die T-Shirts herstellen. Wer soll das denn alles kaufen? Das ist durchaus ein berechtigter Einwand. Aber: T-Shirts hat zwar jeder von uns, dennoch kaufen wir doch jedes Jahr Neue, oder? Fakt ist: T-Shirts werden immer gekauft! Das weiß ich nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch, weil ich mich in den letzten Jahren sehr stark mit dem Markt und dem Shirt-Business beschäftig habe.

T-Shirts gibt es nicht nur in allen möglichen Formen und Farben, sondern auch für die unterschiedlichsten Situationen und Zwecke. Um einen kleinen Teil aufzuzählen: Wofür und mit welchem Hintergrund kaufen Menschen T-Shirt?

  • Der einfachste Fall: Für sich selbst
  • Als einheitliches Outfit für Vereine und Gruppen (Fußball, politische Organisationen)
  • Um eine Zugehörigkeit oder eine Leidenschaft zu zeigen (z.B. Band-Shirts, „Insider“ zu Filmen Serien oder auch Hobbys)
  • als Geschenk für unzählige Anlässe (Geburtstage, Einschulung, Abitur…)

Die Liste könnte ich ewig weiterführen. Es wird immer neue Trends und Anlässe geben, zu denen Leute Shirts kaufen oder verschenken. Wer also behauptet, dass der Markt gesättigt ist, trägt anscheinend selbst keine T-Shirts 😉 

Print on Demand

Bevor du jetzt aber direkt anfängst Designs zu entwerfen oder womöglich denkst Ich habe gar keine Lust, nur Shirts zu verkaufen, noch Eines vorweg: Zwar wird das Modell als T-Shirt- oder Shirt-Business bezeichnet, dies schließt aber andere Produkte nicht aus. Von Hoodies über Tassen und Handyhüllen bis hin zu Großformat-Leinwänden und Postern ist hier alles denkbar. Darüber hinaus gibt es auch mehr als einen Vertriebsweg. Vor dem Start macht es also durchaus Sinn, sich die Optionen anzusehen und zu vergleichen.

T-Shirts verkaufen im Internet kannst du auf unterschiedliche Wege:

  1. Über eine zeitlich begrenzte Kampagne (Kampagnenmodell)
  2. Über einen bestehenden Marktplatz (Plattform- bzw. Marktplatzmodell)
  3. Über einen eigenen Onlineshop (per Shopify Print on Demand)

Die ersten beiden Methoden zähle ich zum klassischen Shirt-Business. Der eigene Shop ist dann eher eine Erweiterung oder auch ein eigenständiges Business in meinen Augen, da es deutlich komplexer aber auch flexibler ist. Ich stelle dir nun kurz die klassischen Methoden mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen vor und anschließend schauen wir uns das Shopify Print on Demand genauer an – also das Shirt-Business über einen eigenen und plattformunabhängigen Shop.

Shirts verkaufen über Kampagnen

Kampagnenmodelle waren in den USA schon lange beliebte Wege, um mit Shirts online Geld zu verdienen. Bis das Thema auch hierzulande bekannter wurde, hat es aber eine Weile gedauert. Kurse wie die T-Shirt Formel von dem schweizer Online-Unternehmer Reto Stuber haben vor einigen Jahren für viel Aufsehen gesorgt und das Thema im deutschsprachigen Raum seitdem populärer gemacht. 

Zusammengefasst funktioniert das Modell so: 

Du gestaltest ein Design für ein T-Shirt, lädst es auf einer Seite wie Seedshirt hoch und startest damit eine Kampagne mit einer festgelegten Laufzeit. Solange die Kampagne läuft, versuchst du Kunden für dein Shirt zu akquirieren. Erst nach Ablauf der Kampagnenlaufzeit beginnt dann die Produktion. Anschließend bekommen die Kunden ihre T-Shirts und du dein Geld in Form einer Provision. Um alles weitere kümmert sich dann Seedshirt bzw. ein anderer Anbieter deiner Wahl.

Deine Hauptaufgabe bzw. der Fokus liegt bei diesem Modell auf der Vermarktung. Ein wichtiger Skill ist daher beispielsweise das Advertising via Facebook und Instagram. 

Vorteile von Shirt-Kampagnen:

  • Kampagnen können mit wenig Aufwand aufgesetzt werden.
  • Bei guter Vermarktung sind sehr hohe Gewinne möglich.
  • Kein Risiko, da nur das produziert wird, was auch bereits verkauft wurde.

Nachteile von Shirt Kampagnen:

  • Du hast teilweise hohe Ausgaben für Werbeanzeigen.
  • Marketing-Skills sind essentiell für die Vermarktung.
  • Keine vorhandene Reichweite wie bei Marktplätzen.
  • Kampagnen müssen immer wieder neu aufgesetzt und beworben werden.
  • Längere Lieferzeiten als beim Marktplatzmodell oder im eigenen Shop, da erst nach Ablauf der Kampagne produziert wird.
  • Wenig Flexibilität für den Aufbau einer eigenen Marke.

Shirts verkaufen über Marktplätze

Bei dieser Methode nutzt du, anders als beim Kampagnenmodell, die vorhandene Reichweite eines bestehenden Marktplatzes wie beispielsweise Amazon. Das Prinzip ist zuerst einmal ähnlich wie auch bei den Kampagnen: Du gestaltest ein Shirt-Design und lädst es auf der Plattform hoch. Je nach Anbieter kannst du nun mit deinem Design direkt mehrere unterschiedliche Produkte gestalten. Nach der Veröffentlichung sind diese dann auf dem Marktplatz sichtbar und können von Kunden direkt gekauft werden. Um die gesamte Abwicklung vom Druck über Versand bis zum Kundenservice kümmert sich auch hier wieder die Plattform. Die beliebtesten und auch größten Seiten für das Marktplatzmodell sind Merch by Amazon und Spreadshirt.

Deine Hauptaufgaben liegt bei diesem Modell vor allem bei der Nischenfindung – diese sollte nicht zu groß gewählt sein, aber auch nicht zu klein – und (am Beispiel von MBA) bei der Gestaltung der Verkaufsseite für dein Produkt. Mit anderen Worten: Amazon SEO und ein gewisses Hintergrundwissen zu Keywords und Suchmaschinenoptimierung allgemein sind ein wichtiger Skill für deinen Erfolg.

Wenn dich diese Themen und der Start mit MBA im Detail interessieren, dann schau gerne auch mal auf meiner Infoseite zum T-Shirt-Business vorbei oder lies meine Case Study zu Merch by Amazon.

Schauen wir uns auch hier einmal die Vor- und Nachteile an.

Vorteile von Shirt-Marktplätzen:

  • Reichweite bzw. Kunden sind auf den Marktplätzen bereits vorhanden, du musst dich demnach nicht um die Vermarktung via Ads kümmern.
  • Kein Risiko, geringe Einstiegshürden und ein schneller Start sind hier möglich.
  • Gute Möglichkeit, um das Shirt-Business zu lernen und ein Gespür dafür zu bekommen, was sich verkauft und was nicht.
  • Über Marktplätze wie Amazon können Verkaufsränge getrackt werden – die Daten kann man wiederum für eigene Recherche- und Analysezwecke nutzen.
  • Schnellere Lieferzeiten als beim Kampagnenmodell.

Nachteile von Marktplätzen:

  • Starke Abhängigkeit von der Plattform und möglichen (kurzfristigen) Änderungen, auf die du reagieren musst.
  • Wachsende Konkurrenz auf der gleichen Plattform.
  • Verdient wird hier mehr über die Masse – Quantität statt Qualität.
  • Wenig Flexibilität für den Aufbau einer eigenen Marke.

T-Shirts verkaufen über einen eigenen Shop – mit Shopify und POD-Anbindung

Vielleicht fragst du dich jetzt: Warum nicht ein klassisches Shirt-Business starten?

Zuerst einmal: Sowohl Shirt-Kampagnen als auch ein Shirt-Business über MBA oder Spreadshirt sind eine großartige Option, sich mit wenig Risiko und fast ohne Startkapital online etwas aufzubauen. Der Zeitaufwand ist verglichen mit anderen Geschäftsmodellen wie Amazon FBA oder einem Airbnb-Business sehr gering und erste Erfolge können schnell eigefahren werden, wodurch auch die Motivation hoch bleibt. Wer diese Modelle professionell betreibt, kann zudem durchaus hohe Einnahmen generieren. 

Ein eigener Shop ist in meinen Augen einerseits eine Erweiterung zum klassischen Shirt-Business, stellt aber andererseits auch ein komplett neues Geschäftsmodell dar. Es geht viel stärker in Richtung E-Commerce – mit allen Aufgaben und auch Chancen, die dazugehören.

Shopify POD

Ein eigener Shopify-Shop kann ein eigenes Business oder auch eine zusätzliche Einkommensquelle sein. Wenn du sowieso schon einige Shirt-Designs über Plattformen und Kampagnen verkauft hast, weißt in der Regel bereits, was sich gut verkauft. Im besten Fall macht dir dieses Business auch Spaß und du hast bereits genug Erfahrung in den Bereichen Recherche / Nischenfindung, Keywords & Co. gesammelt. Warum also nicht mit diesem Hintergrundwissen in Richtung Brand Building gehen und einen eigenen Shop aufbauen? Auf lange Sicht gewinnst du damit Unabhängigkeit und Flexibilität.

Ich habe in den letzten Jahren selbst mehrere POD-Plattformen intensiv genutzt und auch recht gute Einnahme damit verbuchen können. Zudem bin ich Mitgründerin von Merchreport, einer Recherche- und Analysesoftware speziell für Merch by Amazon – wodurch ich viele Insights zu diesem Business habe und auch die Shirt-Verkaufszahlen auf Amazon recht gut einschätzen kann.

So lukrativ Amazon und sein MBA-Programm auch sein können, sehe hier vor allem einen entscheidenden Nachteil für die Merch-Anbieter: Und das ist nicht die wachsende Konkurrenz auf dem deutschen Marktplatz (die ist meiner Meinung nach noch überschaubar), sondern die Macht von Amazon und die damit verbundene Abhängigkeit. Wer bereits andere Programme wie FBA oder das Partnernet nutzt, weiß, dass Amazon dafür bekannt ist, kurzfristige Änderungen ohne vorherige Ankündigung umzusetzen. Das ärgert viele Verkäufer natürlich und macht eine langfristige Planung nur schwer möglich. Mit einigen kurzfristigen Änderungen gehen zudem auch finanzielle Einbußen einher, auf die man als Verkäufer schnell reagieren muss, um Schlimmeres zu vermeiden. Aber auch andere Anbieter wie Spreadshirt geraten zwischenzeitlich in die Kritik, wie zuletzt durch die neue Preispolitik, die viele User verärgert hat.

Ein eigener Onlineshop mit Shopify und Print on Demand stellt für mich daher eine attraktive Alternative für Merch by Amazon und andere Plattformmodelle dar. Wie zuvor erwähnt, sehe ich es zwar als Vorteil, wenn du bereits mit Kampagnen oder auf Marktplätzen erste Erfolge feiern konntest und weißt, wie das Business funktioniert, aber es ist kein Muss. Auch anhand von Print on Demand über Shopify kannst du ins Shirt-Business einsteigen und dabei direkt ein richtiges E-Commerce-Unternehmen aufbauen. Wie du hier einen Fuß in die Tür bekommst, zeige ich dir jetzt. 

Shopify Print on Demand – so startest du einen eigenen T-Shirt-Shop

Einen eigenen Shop aufzubauen und diesen mit einem POD-Anbieter zu verbinden ist keine Raketenwissenschaft. Brechen wir das Business bzw. den Aufbau einmal herunter, ergibt sich folgender Step-by-Step-Plan:

  1. Nische finden: An welche Zielgruppe willst du deine Shirts verkaufen?
  2. Designs recherchieren: Welche Motive / Sprüche / Themen werden von der Zielgruppe nachgefragt bzw. gekauft? Hier zahlt sich eine tiefgründige Recherche immer aus.
  3. Erste Designs erstellen (lassen): 5-10 Designs reichen schon zum starten.
  4. Accounts einrichten für Shopify und deinen POD-Anbieter.
  5. Deinen Shop gestalten, richtig einstellen und rechtssicher machen.
  6. Facebook Pixel einrichten und Social-Media-Profile erstellen (notwendig für Ads).
  7. Shop veröffentlichen und erste Verkäufe machen.

Klingt doch recht simpel, oder?

Dies ist natürlich nur eine grobe Übersicht. Hinter allen Schritten steckt wiederum auch Einiges an Arbeit, das sollte dir bewusst sein. Aber ich würde behaupten, dass jeder, der sich schon eine Weile mit Online-Business-Modellen beschäftigt, bereits Shirts verkauft oder mit E-Commerce in Berührung gekommen ist, das in überschaubarer Zeit hinbekommt. 

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Shopify ist im Prinzip nichts anderes als ein Baukastensystem. Natürlich braucht es etwas Eingewöhnung, aber danach ist alles sehr intuitiv. Was mir darüber hinaus noch gefällt: Das Unternehmen betreibt mehrere Kanäle auf YouTube in unterschiedlichen Sprachen. Dort findest du zu fast allen Themen Hilfe und Anleitungen. Wenn du also beim Shopaufbau nicht weiterkommst, dann schau mal beim deutschen Shopify-Channel vorbei. Und auch, wenn du beim Einrichten des POD-Accounts Hilfe brauchst, bekommst du in der Regel Unterstützung direkt beim Anbieter. Printful pflegt beispielsweise ein Help Center mit vielen Artikeln und auch Videos zu diversen Themen.

Der wichtigste Rat, den ich dir darüber hinaus für den Aufbau deines Business geben kann: Nimm dir die kurze Liste von oben und arbeite sie vom ersten zum letzten Punkt ab. Das hilft nicht nur fokussierter zu bleiben, du beschäftigst dich auch nicht zu früh mit Sachen, die erst später relevant werden und vermeidest, dich zu verzetteln. 

Am Ende dieses Artikels findest du übrigens auch eine Sammlung mit Ressourcen für deinen (neues) Business, als kleine Starthilfe. Eine Empfehlung will ich dir aber jetzt schon mitgeben:

Vexels T-Shirt Maker

Bei meinem Partner Vexels findest du unzählige Vektoren und Grafik-Elemente für dein POD-Business. Zusätzliche Highlights sind Features wie skalierbare Photoshop-Vorlagen, der T-Shirt Maker, mit dem selbst Einsteiger ansprechende Designs zusammenbasteln können oder der hauseigene eigenen Mock Up Generator, der dir Geld für ein zusätzliches Tool spart. Für mich mit Abstand die beste Ressource für das Shirt- und POD-Business.

Vexels funktioniert eigentlich als Abomodell. Als Partner darf ich dir hier den inoffiziellen Lifetime Deal anbieten, mit dem du über einen Einmalkauf lebenslangen Zugriff auf alle Inhalte hast. Obendrauf bekommst du über den Link noch 25% Rabatt. Mehr zu Vexels erfährst du hier.

Shopify Apps für Print on Demand: Welcher Anbieter ist der beste?

Welcher der beste POD-Anbieter ist, kann man natürlich pauschal nicht sagen. Es kommt immer darauf an, was dir persönlich wichtig ist. 

  • Möchtest du eine möglichst große Produktauswahl?
  • Suchst du eher einen deutschen oder internationalen Anbieter?
  • Willst du ein ganz spezielles Produkt im Sortiment haben?
  • Wie viel Wert legst du auf zertifizierte Stoffe oder CO2-neutralen-Versand?

Für mich haben sich im Laufe der Zeit vor allem Zwei Anbieter herauskristallisiert – Shirtigo und Printful.

Printful POD

Printful zählt zu den größten POD-Anbieter am Markt. Das Unternehmen sitzt u.a. in Lettland, den USA und Mexico. Wenn du dich für Printful entscheidest, hast du ein erfahrenes POD-Unternehmen an deiner Seite mit einer großen und stetig wachsenden Produktauswahl. Dem gegenüber stehen aber auch etwas längere Lieferzeiten nach Deutschland, da Printful hier keinen Standort hat.

Shirtigo Cockpit POD

Shirtigo ist ein noch junges, deutsches POD-Unternehmen. Für mich punktet Shirtigo vor allem durch seine hochwertige Textilauswahl (u.a. mit zertifizierten Organic-Shirts), schnellen nationalen Versand und ein übersichtliches Backend, das Shirtigo Cockpit.

Sowohl mit Printful als auch mit dem Shirtigo Cockpit konnte ich bisher einige Erfahrungen sammeln und kann dir beide Plattformen empfehlen. Dies sind aber längst nicht alle POD-Services, die Zahl der Anbieter wächst immer weiter, sowohl in Deutschland als auch international. Ich kann dir daher nur Empfehlen: Nimm dir genug Zeit für die Recherche und bestelle dir auch das ein oder andere Warenmuster – nur so kannst du sichergehen, dass deine Kunden die Qualität bekommen, die du versprichst.

Die andere Seite des Business

So spannend und lukrativ E-Commerce auch sein kann, steckt natürlich auch Arbeit dahinter. Shopify und das POD-Business sind in aller Munde. Ich sehe hier gerade den nächsten größeren Hype der Online-Szene entstehen. Gefühlt erscheint jeden Tag ein neuer YouTuber aus dem Nichts und prahlt mit 5- bis 6-stelligen Shopify-Umsätzen. Meine Facebook-Timeline ist voll mit Anzeigen und jeder möchte mir gerade Coachings oder eine neue ultimative Anleitung verkaufen. Und alles wird untermauert mit angeblichen Erfolgsstories.

Was dir viele Gurus auf YouTube aber nicht erzählen, ist, welche administrativen Aufgaben so ein Business mit sich bringt und wo es Fallstricke zu beachten gibt. Es fängt an bei der Gewerbeanmeldung und der Frage der richtigen Rechtsform sowie dem Geschäftskonto. Hinzu kommen unternehmerischen Pflichten wie eine ordentlichen Buchhaltung und Steuerthemen die mal mehr und mal weniger komplex sind (Stichwort: international verkaufen).

Die wichtigsten Tipps, den ich dir hierzu geben kann: Verschwende nicht deine Zeit, um alle Eventualitäten im Vorfeld abzuklären. Die Materie wird dich sonst so sehr erschlagen, dass du gar nicht erst anfängst! Suche dir stattdessen von vorn herein einen Steuerberater – kläre mit ihm ab, was du vorhast, was du hierfür benötigst und wie er dich unterstützen kann. Das spart Zeit und Nerven. Die dafür investiere Summe zahlt sich doppelt und dreifach aus!

Meine eigenen Erfahrungen mit Shopify POD

Als ich meinen ersten POD-Shop mit Shopify gebaut habe, hatte ich vorher noch nie mit einer Shopplattform gearbeitet. Ich kannte mich zwar mit dem Shirt-Business aus, aber Shopify war komplettes Neuland. Ähnlich war es mit Facebook Werbeanzeigen. Zwar weiß ich in der Theorie wie der Pixel funktioniert und habe auch mal testweise eine Anzeige geschaltet, aber eher mit mäßigem Erfolg.

Nun hatte ich mir aber vorgenommen das Thema durchzuziehen und das hab ich dann auch. In gut einer Woche konnte ich mir die wichtigsten Grundlagen zu Shopify aneignen und den Shop so aufbauen, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Als alles online war, habe ich mich dann den Facebook Ads gewidmet und die wichtigste Basics gelernt. Das klappte auch ganz gut und ich hatte richtig Spaß an dem neuen Thema. Am Ende des ersten Monats konnte ich dann bereits dreistellige Umsätze verbuchen. Für mich als Newbie war das ein toller Erfolg!

Shopify POD Umsatz

Gerade in den ersten Wochen habe ich noch viel herum probiert, vor allem bei den Werbeanzeigen. Ich glaube, ich bin bei den Ads einfach zu ungeduldig und will möglichst schnell Ergebnisse sehen. Die Kunst liegt aber hier tatsächlich in der Geduld. Der Facebook Pixel „lernt“ permanent und wird immer präziser, je länger eine Anzeige läuft und je mehr Verkäufe du mit deinem Shop machst. 

Hier siehst du einen Screenshot aus meinem zweiten Monat. Bereits über 2000 Euro Umsatz konnte ich hier machen und den Monat auch mit einem guten Gewinn abschließen. Seitdem ist die Tendenz steigend…

Mein Setup für Shopify Print on Demand

Zum Schluss habe ich noch eine kleine Liste mit Empfehlungen rund um das Shopify-POD-Business. Alle nachfolgenden Tools und Services habe ich selbst im Einsatz:

Zuallererst natürlich Shopify selbst 😉

Print-on-Demand-Anbieter: 
Meine erste Wahl ist mittlerweile Shirtigo – hier haben mich vor allem die Organic Shirt sowie der schnelle Versand aus Deutschland überzeugt. Aber auch Printful ist eine Gute Wahl – vor allem, wenn man Wert auf eine große Produktauswahl legt.

Rund um Designs: 
Meine erste Wahl und die mit Abstand beste Ressource für Vektoren und komplette Shirt-Designs ist Vexels. Dort findest du neben Designelementen auch einen T-Shirt Maker sowie den Mockup Generator, der dir ein zusätzliches Tool für deine Shop-Mockups erspart. Die Plattform basiert auf einem Abomodell. Als Partner darf ich meinen Lesern hier aber den inoffiziellen Lifetime Deal anbieten, den es sonst nicht auf der Website gibt.

Vektoren für deine Shirts selber zeichnen und zusammenbauen kannst du mit dem Affinity Designer – eine günstige alternative zu Adobe Illustrator. Für die Recherche nach Nischen und Designideen nutze ich für den US-Markt Merch Informer und die Chrome Extension Productor.

Rechnungslegung und Buchhaltung: 
Für meine Buchhaltung nutze ich seit Jahren Debitoor – weil es einfach und übersichtlich ist. Hierüber mache ich auch direkt meine Umsatzsteuervoranmeldung. Um automatisiert Rechnungen zu erstellen, diese an meine Kunden zu versenden und gleichzeitig in die Buchhaltung zu übertragen, nutze ich Billbee. Das Tool habe ich ebenfalls seit mehreren Jahren im Einsatz. Besonders attraktiv finde ich hier das Pricing – du zahlst exakt das, was du nutzt, ohne monatlichen Grundpreis.

Geschäftskonto: 
Geschäftskonten habe ich aktuell zwei im Einsatz, zum einen Kontist (kostenlos) und Penta (Premium) – beide kann ich dir uneingeschränkt empfehlen. Kontist ist vor allem für Einzelunternehmer interessant, Penta eignet sich auch für Teams und bietet mehr Funktionen.

Rechtssicherer Shop: 
Jeder Shop in Deutschland braucht Rechtstexte wie Impressum, Datenschutzbelehrung, AGB usw. Diese bekommst du für den Start z.B. kostenlos bei Trusted Shops. Wenn du von Anfang an auf der sicheren Seite sein willst und auch mal eine Beratung brauchst, ist der Händlerbund die richtige Adresse.

Wenn du darüber hinaus noch mehr Ressourcen für dein Business suchst, die über POD hinausgehen, findest du hier mein Setup und weitere Empfehlungen.